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Krone Zeitung

„Jerusalem Quartet“ eröffnet in Wattens

MONI BRÜGGELLER

Es ist eine eingeschworene Fangemeinde, die sich Dienstag Abend zum Auftakt des 8. Kammermusikfestivals „Musik im Riesen“ in den Swarovski-Kristallwelten einfand. Bis Sonntag gilt das Augenmerk den Streichquartetten. Den Auftakt machte das renommierte „Jerusalem Quartet“ mit Johannes Brahms.

Virtuosität und Klarheit der Artikulation charakterisiert das „Jerusalem Quartet“. Die vier Musiker Alexander Pavlovsky, Sergei Bresler, Ori Kam und Kyril Zlotnikov bestechen Dienstag Abend durch ihre eigene tonliche Identität. Wie sie Johannes Brahms spielen, ist einzigartig und unverwechselbar. Einzigartig ist wohl auch ihr hochprofessionelles Agieren. Bereits beim 1. Satz des Streichquarettes op.51 Nr. 2 von Johannes Brahms quietschte einer der Stühle unüberhörbar laut. Da wird das Quartett ganz unfreiwillig zum Quintett. „Bitte Stuhl wechseln!“ forderte das Publikum dann mit Vehemenz. Und weil gerade niemand von den Verantwortlichen zugegen war, holte sich der Musiker selbst einen neuen Stuhl aus der Garderobe. Und dann diktierte wieder Brahms den Klang. Das „Jerusalem Quartet“ ordnet sich unter und zeigt trotzdem eine klare Handschrift: Das Lyrische wechselt mit dem Tänzerischen, Melancholie mit Freude. Mit Lawrence Power (Viola) als Gast brillierte das „Jerusalem Quartet“ dann auch nach der Pause.

May 18, 2011

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